Das Finanzsystem hat sich zu einer der wichtigsten Kräfte des täglichen Lebens entwickelt. Wenn es gut funktioniert, finanziert es Unternehmen, versichert uns gegen Risiken und hilft uns, eine nachhaltige Zukunft aufzubauen. Aber wenn das Finanzsystem instabil ist, brechen ganze Volkswirtschaften ein. Wenn Investitionen nur auf Gewinn ausgerichtet sind, fördern sie fossile Brennstoffe und der Klimawandel wird unaufhaltsam. Wenn es übermäßige Spekulation mit Lebensmitteln gibt, führen Preisschwankungen zu Hunger auf anderen Teilen der Welt. Offensichtlich sind wir uns noch nicht einig, wie das Finanzsystem funktionieren soll.
Die meisten Menschen haben eine Meinung zu komplexen Themen wie Atomenergie, Religion oder der Waffenindustrie. Aber die Finanzregulierung wird als ein so komplizierter Bereich angesehen, dass es uns nicht gelingt, mit Aufsichtsbehörden und Finanzexperten auf Augenhöhe zu sprechen.
Das Civil Financial Regulation Office (CFRO) wurde gegründet, um dieses Ungleichgewicht zwischen Macht und Wissen zu beseitigen. Wir befragen ExpertInnen aus allen Institutionen, die für die Regulierung der Finanzmärkte zuständig sind, und bitten sie, zu erklären, was sie tun und warum. Die Fragen, die wir stellen, werden von der Öffentlichkeit über unsere Webseite und durch Interviews gesammelt. Tag für Tag werden wir Antworten finden und auf unserer Webseite veröffentlichen.
Das CFRO ist eine Bürgerinitiative, die in Griechenland gegründet wurde und von ForscherInnen aus ganz Europa geleitet wird. Es wird bis zum 7. Dezember Antworten sammeln und alles auf dieser Website protokollieren. CFRO ist auf der 6. Athener Biennale vertreten und wird vom Auswärtigen Amt, der Rosa Luxemburg Stiftung, der Schöpflin Stiftung und dem Peng!-Kollektiv unterstützt.